Zeitgemäße Ausbildungs- und Arbeitsprozesse sind ohne die Nutzung digitaler Technologien kaum denkbar. Der Ausbildungsverbund ABV – mein Job setzt in der Lehrlingsausbildung auf die Einbindung von digitalen Hilfsmitteln. Was die Projektpartner bereits jetzt am meisten freut: Die Reflexionskompetenz der Lehrlinge verbesserte sich deutlich.

Das Projekt „DigLeh – Karriere mit DIGITALER Lehre“ entstand in enger Zusammenarbeit zwischen den ABV-Betrieben, dem Campus02, dem Know-Center und dem LFI Steiermark. Umgesetzt wird das Projekt seit eineinhalb Jahren in der ABV Lernwerkstatt. Dabei ergänzen digitale Werkzeuge und innovative Konzepte die „klassische“ Lehrlingsausbildung.

In die digitale Lehrwerkstatt mit „ABV digital“

Die Lehrlinge aus den ABV-Betrieben absolvieren Ausbildungsblöcke von mehreren Monaten in der ABV Lernwerkstatt. Hier verbinden sich praktische Lernaufgaben mit digitalen Lernformaten. Die Lehrlinge können sich auf der Wissens- und Lernplattform „ABV digital“ einloggen, online auf Lehr-Module zugreifen und ihre praktischen Lernaufgaben digital dokumentieren. Zu jedem Modul gibt es Unterlagen, Quiz-Fragen oder auch Video-Clips. Diese sollen sie unterstützen, ihr in der Praxis erworbenes Wissen zu festigen. Auch Arbeitsprotokolle oder Arbeitsaufträge können erstellt und abgerufen werden.

Als spannende neue Lerntechnologie entwickelte man am Know-Center den „Reflection Guidance“ Chatbot „Rebo“. Der Chatbot soll die Lehrlinge zur Reflexion ihrer Lernerlebnisse anregen.

Reflexionskompetenz der Lehrlinge verbesserte sich

Der Einsatz von „Rebo“ verbesserte nachweislich die Reflexionskompetenz der Lehrlinge. Um diese Kompetenz zu messen, erhielten die Lehrlinge die Aufgabe zwei freie Reflexionstexte zu verfassen. Den ersten Text erstellten sie vor den Interaktionen mit „Rebo“ und den zweiten Text danach. Die Ergebnisse sprachen für sich: Die ersten Texte enthielten reine Arbeitsbeschreibungen. In den nachfolgenden Texten beurteilten sie ihre Arbeitsergebnisse selbstständig, beschrieben ihre Gefühle und konnten strukturiert in Worte fassen, was sie gelernt haben und wo sie zukünftige Anwendungsmöglichkeiten sehen.

Viktoria Pammer-Schindler Area Head Data-Driven Business vom Know-Center ist sich sicher: „Solche Technologien können das Lernen unterstützen, lernen muss aber trotzdem jeder selbst.“