Der Club Alpbach und das Land Steiermark haben Andreas Gerstenmayer, Stefanie Lindstaedt und Stefan Mangard am 18. November im Rahmen der Dialogreihe "Geist & Gegenwart" zu einem hochrangigen Expertengremium eingeladen.

Eine Buchpräsentation von Herwig Hösele bildete den Rahmen für eine engagierte Diskussion zum Thema „Digitales Europa“. Denn durch die Digitalisierung entstehen enorme Chancen für Unternehmen, aber gleichzeitig natürlich auch knifflige Herausforderungen.

Um die vielfältigen Chancen und Risiken zu ermitteln, versucht das Land Steiermark aktiv, diese Transformationsprozesse durch Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie eine starke und innovative Wirtschafts- und Industrielandschaft zu gestalten, die dem Bundesland langfristig positive Perspektiven bietet. Gleichzeitig wird versucht, die Auswirkungen der digitalen Transformation auf das Zusammenleben von Gesellschaft und Individuen durch Diskussionen mit Expertinnen und Experten zu ermitteln.

Geist&Gegenwart

Die Meinung der ExpertInnen

Stefanie Lindstaedt, Geschäftsführerin des Know-Centers, war Teil eines hochkarätigen Expertengremiums, das die verschiedenen Chancen, Gefahren und Perspektiven zum Thema „Digitalisierung und wir“ diskutierte. Ihre Bemerkungen, wie sie auch in der Novemberausgabe der Kleinen Zeitung zitiert wurden: „Es gibt derzeit großes Aufsehen darüber, dass Informationen und Forschungsdaten aus Europa entfernt werden. Dieses Szenario warnt uns davor, neue Fragen mit alten Antworten zu beantworten. Anstatt innovative Anwendungen für neue Technologien zu finden, besteht die Gefahr, dass Modelle und Ideen aus der Vergangenheit einfach digitalisiert werden. Dies würde die Chance nehmen, Prozesse grundlegend zu überdenken. Diese Skepsis basiert auf dem Eindruck, dass es in vielen Unternehmensvorständen nicht genügend Software-Enthusiasten. “ Sie fordert daher eine neuartige Quotenregelung für das Management: Ein Informatiker pro Vorstandsmitglied.

Viele verstehen nicht, dass sie nicht nur ein Datenpunkt im gesamten Konsortium der Dinge sind, sondern auch Datenlieferanten. Auf der anderen Seite bedeutet Daten Macht. „Und wir müssen vorsichtig sein, was mit dieser Macht passiert“, sagte Stefan Mangard, Leiter des Instituts für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikation an der Technischen Universität Graz. Er wies auch auf die größte Gefahr der Digitalisierung hin, „zu langsam zu sein und nur zuzusehen“.

„Es ist gefährlich, wenn Chancen nicht richtig und rechtzeitig genutzt werden“, sagte AT&S CEO Andreas Gerstenmayer, der dies im Hinblick auf Lösungen auf europäischer Ebene sagte. „Sonst werden wir uns in dieser wettbewerbsorientierten Welt nicht behaupten können.“