Wolfgang Graier, Vorstand des Gottfried-Schatz Forschungszentrums und Leiter des Lehrstuhls für Molekularbiologie und Biochemie an der Medizinischen Universität Graz, Leiter des NIKON-Center of Excellence Graz, und CEO von Next Generation Fluorescence Imaging, im Interview über med360.

Sie sind im Bereich Molekularbiologie & Biochemie tätig. Können Sie uns einen kurzen Einblick in Ihre Arbeit geben?

Hauptsächlich beinhaltet meine Arbeit viel Verwaltung und Lehre, aber meine Leidenschaft ist und bleibt die Forschung. Das wurde mir spätestens klar, als ich in meiner Jugendzeit viel „experimentierte.“ Ich kann mich erinnern, einmal sämtliche stark riechende Flüssigkeiten, die ich in meinem Elternhaus gefunden habe, gemischt und über einer Kerze zum Kochen gebracht zu haben – mit bahnbrechendem, ja geradezu zerstörerischem Erfolg für mein Zimmer (lacht). In meiner aktuellen Forschungsarbeit beschäftige ich mich primär mit Mitochondrien, ihrer Regulation und Rolle bei schweren Erkrankungen. Mitochondrien spielen eine große Rolle im Alterungsprozess oder bei Krebs und neurodegenerativen Erkrankungen. Wir arbeiten intensiv daran, diese zu verstehen, mehr über die molekularen Mechanismen des Alterns zu erfahren, um irgendwann einmal alters-assoziierte Erkrankungen verhindern zu können. D.h. das Ziel ist nicht unbedingt länger zu leben, sondern auch im hohen Alter noch gesund zu sein. Mein Schwiegervater hat es folgendermaßen auf den Punkt gebracht: „Du arbeitest nicht am längeren Leben, sondern am gesünderen Sterben.“

Dafür ist auch wichtig, immer am neuesten Stand zu sein, was medizinische Publikationen betrifft. Welche Möglichkeiten gibt es hier generell aus Ihrer Sicht?

Es gibt verschiedenste Möglichkeiten, je nachdem was man selbst bevorzugt. Google Scholar oder PubMed sind bekannte Tools. med360 ist jedoch sehr schnell zu meiner Hauptinformationsquelle geworden. Die romantische Zeit der Bibliotheksbesuche ist aber damit eindeutig vorbei (schmunzelt).

Seit wann und wie oft verwenden Sie med360?

Ich war im Jahr 2017 bei der ersten Vorstellung von med360 in Graz und war sofort begeistert. Seitdem verwende ich es täglich.

Haben sie eine präferierte Zeit, wann sie die App öffnen und schauen, welche neuen Publikationen zu ihrem Themenbereich gefunden wurden?

Ich bin Frühaufsteher und starte meinen Tag um ca. halb fünf Uhr morgens. Ich erledige zuerst die wichtigste E-Mail-Korrespondenz und scrolle dann durch die neuesten Publikationen auf med360. Anschließend löse ich ein, zwei Sudokus. Ich verwende die App meist am Smartphone oder auf meinem Google Chromebook.

So früh aufzustehen fällt nicht jedem leicht, was bewegt sie dazu?

Ich bin ein begeisterter Morgensportler und laufe fast jeden Tag etwa siebzig Minuten. Meiner Erfahrung nach fällt es im fortgeschrittenen Alter viel leichter, früher am Tag Sport zu machen. Mittlerweile habe ich kilometermäßig schon einmal die Erde umrundet und bin auch schon die Distanz zwischen Europa und Nordamerika geschwommen – ich nenne das „Terrathlon.“ Derzeit beginne ich gerade meinen Zweiten.

Warum med360 anstatt einer anderen App? Wo liegt für Sie der Vorteil?

Meine Mitarbeiter im Labor und ich sind alle überzeugte med360-Anwender. Die App ist stabil, schnell und einfach zu bedienen und erfüllt alle Kriterien, um rasch an die wichtigsten Informationen zu kommen, die ich brauche. Pro Tag erhalte ich zwischen 2-20 Literaturhinweise, die ich dann lesen und als PDF in einem anderen Programm (Papers) speichern kann. Sollte es mal vorkommen, dass etwas bei der App nicht funktioniert, wird es innerhalb kürzester Zeit bereinigt. Das ist bei anderen Lösungen eher schwierig.

Was lesen Sie, wenn es keine medizinischen Publikationen sind?

Ich lese eigentlich recht viel und das kreuz und quer. Von (Geschichts-)Krimis wie „Don Cavelli und der tote Kardinal“ angefangen bis zu Büchern aus den Bereichen der Geschichte oder Astronomie. Momentan lese ich „Matou“ von Michael Köhlmeier und gestern habe ich „Der Wal und das Ende der Welt“ von John Ironmonger gekauft.

 

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